January 9, Hamburg – Rechte Netzwerke in Polizei und Bundeswehr
Rechte Netzwerke in Polizei und Bundeswehr
2017 wurde der Bundeswehrsoldat Franco A. festgenommen, weil er rechtsterroristische Anschläge geplant haben soll. Ausgehend von seinen Plänen und Feindeslisten wurden im deutschsprachigen Raum Teile eines rechten Netzwerks in Polizei und Bundeswehr aufgedeckt. Medial wird darüber unter den Stichworten ‚Nordkreuz‘, ‚Hannibal‘ und ‚Uniter‘ berichtet. Es ist die Rede von Vorbereitungen auf einen „Tag X“. An diesem sollen anhand von Todeslisten Menschen abgeholt und hingerichtet
werden. Die Informationen sollen unter anderem von einem Polizisten über seinen Dienstcomputer abgerufen worden sein.
Bei weiteren Mitgliedern wurden Waffen, Munition und Bestelllisten für Ätzkalk und Leichensäcke bei Durchsuchungen gefunden.
Unabhängig von diesen Strukturen werden immer mehr rechte Chatgruppen innerhalb der Polizei bekannt. Mitglieder einer solchen Gruppe in Hessen entschieden sich offenbar, die Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız und ihre Familie mit dem Tod zu bedrohen. Doch das Bild bleibt unscharf. Trotz intensiven journalistischen und parlamentarischen Recherchen ist nicht klar, wie groß das Ausmaß rechter Netzwerke ist, wie viele existieren und wie sie zusammenhängen.
Um zu erfahren, was aktuell über diese Netzwerke bekannt ist, haben wir Martina Renner eingeladen. Gemeinsam mit ihr wollen wir versuchen Antworten auf Fragen wie diese zu finden: Womit haben wir es zu tun? Wie können wir als Gesellschaft mit diesem Phänomen umgehen? In welchen Zusammenhang steht es mit der aktuellen rassistischen Mobilisierung und den Wahlerfolgen der AfD?
Martina Renner ist Sprecherin für antifaschistische Politik der Linksfraktion im Bundestag und stellvertretende Vorsitzende der LINKEN. Sie beschäftigt sich intensiv mit Geschichte und Gegenwart des Rechtsterrorismus und mit rechten Netzwerken in Bundeswehr und Polizei.
Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe “Rechter Terror – Name it, Face it!” über Geschichte und Gegenwart rechten Terrors in Deutschland.
Die weiteren Veranstaltungen findet ihr hier:
https://www.facebook.com/events/699631290518929/
